Was bewegte Sie im Rahmen der Entwicklung des ID.3 am meisten?
Der ID.3 ist ein wichtiger Meilenstein für unsere Marke, mit ihm starten wir ins neue Zeitalter der E-Mobilität für alle. Wir haben intensiv an diesem Auto gearbeitet und freuen uns sehr, dass der ID.3 als erstes Mitglied unserer emissionsfreien ID. Modellfamilie bald auf den Straßen dieser Welt unterwegs sein wird. Mit ihm beginnt – nach Käfer und Golf – das dritte große Kapitel für Volkswagen. Das Besondere am ID.3 ist, dass er das Prinzip des für jedermann erschwinglichen Autos perfekt abbildet. Mit ihm machen wir Elektromobilität alltagstauglich und für alle erreichbar. Es war ein wirklich bewegender Moment für das ganze Team, den ID.3 auf der IAA in Frankfurt der Welt vorzustellen.
An welchem Punkt merkten Sie, dass Elektromobilität für jedermann vor dem Durchbruch steht?
E-Mobilität ist ja kein grundsätzlich neues Thema für Volkswagen, schließlich haben wir bereits 2013 mit dem e-up! unser erstes vollelektrisches Modell eingeführt. Bisher gab es hauptsächlich drei Gründe, warum sich Kunden gegen ein rein elektrisches Fahrzeug entschieden haben: Preis, Reichweite und schlecht ausgebaute Ladeinfrastruktur. Die ersten beiden Punkte haben wir mit dem ID.3 gelöst: Er wird für unter 30.000 Euro erhältlich sein, also zum Preis eines vergleichbaren Golf. Nach Abzug des vom Staat und von uns getragenen Umweltbonus demnächst wahrscheinlich sogar für unter 24.000 Euro. Die Reichweiten betragen zwischen 330 und 550 Kilometer. Und auch bei der Ladeinfrastruktur tut sich derzeit viel. Wir errichten gemeinsam mit anderen Herstellern mit dem Joint Venture IONITY bis Ende des Jahres ein Netzwerk von 400 Schnellladestationen in ganz Europa. Darüber hinaus sorgen wir an unseren eigenen Standorten und bei unseren Handelspartnern für den Ausbau der Lademöglichkeiten und schließen Kooperationen mit Partnern wie Supermärkten und Möbelhäusern, damit so schnell wie möglich überall ausreichende Infrastruktur vorhanden ist. Sie sehen: Damit ist die E-Mobilität für alle keine Vision mehr, sondern bereits Realität.
Im Detail: Welche Technologie finden Sie beim neuen ID.3 am faszinierendsten?
Der ID.3 bringt das Beste unserer Modelle zusammen: außen so groß wie ein Golf, innen fast wie ein Passat, Wendekreis wie ein up!, Beschleunigung wie ein GTI, aber lokal emissionsfrei. Wir starten mit dem ID.3 in der Golf-Klasse, die wir selbst begründet haben, und erweitern die ID. Modellfamilie dann schrittweise nach oben und nach unten. Beeindruckend dabei ist die Fülle an ausgesprochen nützlichen und unterstützenden Technologien in diesen Autos. Einige davon, z.B. das neue Augmented-Reality-Head-up-Display, wird es sogar zunächst nur in der ID. Familie geben. Toll ist auch die Interaktion mit dem Fahrzeug über Sprache und das Smart Light im Cockpit. Das erinnert ein bisschen an K.I.T.T., das Auto aus „Knight Rider“ in den Achtzigern.
Über den gesamten Projektverlauf betrachtet: Was war die größte Herausforderung, vor der Sie standen?
Uns war von Anfang an klar, dass der ID.3 nicht irgendein neues Modell unserer Marke sein wird, sondern dass wir mit ihm einen Systemwechsel vollziehen. Wir haben daher sehr frühzeitig die Märkte und den Handel in die Entwicklung einbezogen, denn so eine wichtige Neuausrichtung der Marke muss von allen mitgetragen werden. Auch die Kundenkommunikation haben wir deutlich früher gestartet als sonst üblich, um möglichst viele zu überzeugen: Now you can. Dafür haben wir eine umfassende Strategie entwickelt, in der auch unser New Brand Design und die Kooperationen mit DFB und UEFA eine wichtige Rolle spielen. Damit drücken wir die neue Haltung unserer Marke aus und präsentieren uns frischer und sympathischer denn je, mit komplett neuer Bildsprache und neuem Logo.
Was nehmen Sie persönlich aus dem Projekt mit?
Wir haben uns zu Beginn des Projekts sehr ehrgeizige Ziele gesteckt, wollen zum global führenden Anbieter bei der E-Mobilität werden. Das hat uns vor enorme und vielfältige Herausforderungen gestellt. Egal, ob auf der technischen oder auf der vertrieblichen Seite: An vielen Stellen betreten wir für die Marke komplettes Neuland. Natürlich fragt man sich da manchmal, ob man alles wie geplant hinbekommt. Da hat sich die ganze Qualität unseres Teams gezeigt. Allen ist klar: Das muss klappen. Wir haben keinen zweiten Versuch. Das hat große Kräfte freigesetzt und viele wachsen regelrecht über sich hinaus. Es gibt neue kreative Ansätze, an Dinge heranzugehen, vielfach werden eingefahrene Verhaltensweisen über Bord geworfen und die Marke wird sprichwörtlich mit neuer Energie aufgeladen. Das ist eine tolle Erfahrung, für die ich dem ganzen Team herzlich danke.
Ist der ID.3 eher etwas für Ihre beiden Töchter oder für Ihre zwei Söhne?
Das Besondere am ID.3 ist seine Individualität: frische Farben, tolle Bicolor-Optionen, sportliche oder mehr Lifestyle-orientierte Looks, coole Felgendesigns und viele weitere Möglichkeiten, den ID.3 ganz nach dem persönlichen Geschmack zu konfigurieren. Das spricht alle meine Kinder gleichermaßen an, ebenso wie die Nachhaltigkeit des Fahrzeugs. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ihre Konfigurationen schon ziemlich unterschiedlich ausfallen.