Zentrale Aspekte
Internationale Fahrvorstellung des neuen Golf GTI Cabriolets
enthält 3 Kapitel: Der GTI als Cabriolet, Golf I, III und IV Cabriolet (Historie) und Fakten im Überblick
Der GTI als Cabriolet
Golf GTI Cabrio beschleunigt in nur 7,3 Sekunden auf 100 km/h
Golf GTI – seit 36 Jahren steht diese Fahrzeugbezeichnung für die Ikone der sportlichen Kompaktmodelle. Mehr als 1,8 Millionen Golf GTI wurden bislang verkauft. Einst als junger Wilder gestartet, avancierte der GTI von Volkswagen längst zum souveränen Klassiker. Vom Establishment setzt sich der GTI bis hin zur aktuellen Generation unter anderem mit einem ebenso sportlichen wie wirtschaftlichen Motor und einem höchst dynamisch ausgelegten Fahrwerk ab. Was es indes nie unter dem Label GTI gab, war eine offene Version. Doch das ändert sich ab sofort: Volkswagen wird ab Mitte Juni 2012 das erste Cabriolet der GTI-Geschichte auf den Markt bringen.
Motor – GTI-Dynamik
Mit 155 kW / 210 PS (bei 5.300 bis 6.200 U/min) liegt der TSI des neuen Golf GTI Cabriolets exakt auf dem Leistungsniveau des klassischen GTI mit Stahl- respektive Schiebedach. Im Detail handelt es sich beim GTI-Motor um einen Turbobenzin-Direkteinspritzer der Baureihe EA888. Bereits bei 1.700 U/min entwickelt der aufgeladene Vierventil-Vierzylinder ein maximales Drehmoment von 280 Newtonmetern. Und das steht – als ideales Plateau einer Drehmomentkurve, die eigentlich gar keine mehr ist – konstant bis 5.200 U/min zur Verfügung.
Der TSI-Motor beschleunigt das stärkste Golf Cabriolet aller Zeiten in nur 7,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Eine besondere Stärke des Triebwerks ist die große Elastizität: In nur 10,5 Sekunden schnellt das per Hand geschaltete Cabriolet im fünften Gang von 80 auf 120 km/h – dieser Wert weist den offenen Viersitzer als idealen Cruiser aus. Die Höchstgeschwindigkeit erreicht das Golf GTI Cabriolet mit 237 km/h (DSG: 235 km/h). Dem gegenüber stehen ein Durchschnittsverbrauch von nur 7,6 l/100 km sowie 177 g/km als entsprechende CO2-Emission (DSG: 7,7 l/100 km und 180 g/km CO2). Der Golf GTI ist übrigens das einzige Cabriolet der Kompaktklasse bis 210 PS, das mit einem Doppelkupplungsgetriebe angeboten wird!
Motor und Abgasanlage des Golf GTI Cabriolets setzen sich mit einem ganz eigenen, typischen Sound in Szene. Ein Sound, der sich einerseits höchst sportlich anhört, der aber auf langen Strecken keineswegs nervt. Nach außen regelt die GTI-Abgasanlage das Geräuschniveau. Zu sehen sind vom Abgassystem lediglich die zwei verchromten Endrohre, jeweils links und rechts außen in den schwarzen Diffusor des Cabriolets integriert. Innen verbreitet ein komplexes Abgasleitsystem den typischen GTI-Sound. Darüber hinaus sorgt ein Soundgenerator dafür, dass der sonore Klang des Motors auch im geschlossenen Innenraum perfekt „abgemischt" ankommt.
Fahrwerk – GTI-Präzision
Wie alle GTI, ist auch das Cabriolet mit einem Sportfahrwerk ausgestattet; an der Vorderachse wurde es um 22 Millimeter, hinten um 15 Millimeter abgesenkt. Vorn arbeitet die bekannte Federbeinachse mit Schraubenfedern und Teleskopstoßdämpfern. Hinten sorgt eine innovative Mehrlenkerhinterachse dafür, dass das ESP nur selten aktiv wird. Extrem standfest ist zudem die Bremsanlage. Markant: die rot lackierten Bremssättel.
Wie beim geschlossenen GTI, kommt auch bei der offenen Version serienmäßig das elektronische Quer-Sperrdifferenzial XDS zum Einsatz. Es verbessert die Traktions- und Handling-Eigenschaften. Technisch handelt es sich beim XDS um eine Funktionserweiterung der in das ESP integrierten elektronischen Differenzialsperre (EDS). Sobald die Elektronik erkennt, dass das kurveninnere Rad der angetriebenen Vorderachse bei schneller Fahrt zu sehr entlastet wird, baut die ESP-Hydraulik an diesem Rad gezielt einen Bremsdruck auf, um wieder die optimale Traktion herzustellen. Das XDS wirkt so als Quer-Sperrdifferenzial, mit dem das für Fronttriebler typische Untersteuern in schnell gefahrenen Kurven ausgeglichen wird. Folge: Das Fahrverhalten wird dank XDS deutlich präziser und neutraler.
Darüber hinaus steht für das neue Golf GTI Cabriolet optional die adaptive Fahrwerksregelung DCC zur Verfügung. Sie reagiert permanent auf die Fahrbahn sowie die Fahrsituation und modifiziert entsprechend die Dämpferkennung. Der Fahrer spürt das direkt durch signifikante Fortschritte im Komfort- und Dynamikbereich. Damit der Fahrer das Systemverhalten zusätzlich seinen Wünschen anpassen kann, bietet DCC neben dem „Normal"-Programm mit einer mittleren Grundeinstellung der Dämpfung zusätzlich die Modi „Sport" und „Comfort". Aktiviert werden sie über eine Taste oberhalb der Schaltkulisse. Im Modus „Sport" wird dabei auch die Servolenkung an die dynamischere Abstimmung angepasst.
Verdeck – GTI-Softtop
Obwohl Volkswagen beim Golf GTI Cabriolet in Sachen Verdeck auf Stoff setzt, gehört der sportliche Viersitzer zu den leisesten Cabriolets. Diese wohltuende Ruhe geht auf das Konto des aufwendig konzipierten Stoffdaches sowie der speziellen Scheiben- und Türdichtungen. Das Verdeck selbst besteht aus dem Gestänge, einem Innenhimmel, einer vollflächigen Polstermatte und dem Außenbezug. Die verbindenden Längsnähte der Außenhautstoffe (Mittelbahn und zwei Seitenteile) wurden so konzipiert, dass sie als zusätzliche Regenrinne dienen. Zwischen den Längsrahmen des Verdeckgestänges sind insgesamt vier Querspriegel und der sogenannte Frontspriegel (das erste große Querelement hinter dem Windschutzscheibenrahmen) angebracht. Das Softtop wiederum ist über geschraubte Stoffhalteleisten mit den Spriegeln verbunden. Folge: Selbst bei höheren Geschwindigkeiten – und das sind beim Golf GTI Cabriolet theoretisch mehr als 230 km/h – bläht sich das Stoffdach nicht auf. Und das wirkt sich positiv auf die Aerodynamik aus.
Die Oberseite des Frontspriegels deckt bei geöffnetem Dach den Bereich des Verdeckkastens großflächig ab; auf einen zusätzlichen Verdeckkastendeckel konnte deshalb verzichtet werden. Somit schließt und öffnet das Verdeck auch schneller, da kein Verdeckkastendeckel hochgeschwenkt werden muss. Das vollautomatische, elektrohydraulische Verdeck öffnet in 9,0 Sekunden und schließt in 11,0 Sekunden.
Die Betätigung des Verdecks erfolgt über einen Zentralschalter in der Mittelkonsole. Das Öffnen und Schließen funktioniert bis 30 km/h auch während der Fahrt. Zwei via Zentralschalter aktivierte Hydraulikpumpen erzeugen den notwendigen Druck. Selbst in diesem Bereich wurde darauf geachtet, dass möglichst wenig Geräusche entstehen; die Hydraulikeinheit ist deshalb von einer Dämmung umschlossen. Ent- und verriegelt wird das Softtop des Golf GTI Cabriolets über ein elektromechanisches und vollautomatisches Verschlusssystem. Es ist also keine manuelle Ent- oder Verriegelung notwendig. Für eine gute Übersicht nach hinten sorgt indes die für ein Cabrio sehr groß ausgeführte und heizbare Glasheckscheibe.
Sicherheit – GTI-Schutzsysteme
Serienmäßig kommt im Golf GTI Cabriolet ein Überschlagschutzsystem zum Einsatz. Es schnellt binnen 0,25 Sekunden nach dem Überschreiten einer definierten Querbeschleunigung oder Fahrzeugneigung im Bereich der Fondkopfstützen nach oben. Die beiden Überrollmodule des Systems bestehen aus einem fest montierten und einem darin beweglichen, vorgespannten Aluminiumprofil. Das Innenprofil wird durch einen Magnetschalter in seiner Ruhestellung gehalten. Ausgelöst durch das Airbagsteuergerät, öffnet der Magnetschalter im Falle des drohenden Überschlags eine Halteklinke und gibt das Innenprofil frei. Während des Hochschnellens überfährt eine am Innenprofil befestigte Zahnstange eine Stützklinke und sichert das Innenprofil gegen das unerwünschte Absenken der Profile. Trotz des Überschlagschutzsystems konnte Volkswagen im Golf GTI Cabriolet eine Gepäckdurchreiche mit einer Breite von 526 mm und einer Höhe von 381 mm samt umklappbarer Rücksitzlehne realisieren.
Das Golf GTI Cabriolet bietet dank des Überschlagschutzes, eines verstärkten Frontscheibenrahmens und zahlreicher weiterer Strukturmodifikationen (Unterboden, Seitenteile, Querträger, Türen) rundum maximale Sicherheit. Aufgrund der zahlreichen Verstärkungen ist der offene GTI zudem extrem verwindungssteif. Ein Teil dieser Verstärkungen wird sichtbar, wenn das Cabrio und daneben ein „normaler" GTI auf einer Hebebühne stehen. Im Vergleich erkennt der Betrachter im Unterboden deutliche Differenzierungen. Vorn weist das Cabrio eine Motorkapsel aus Aluminium auf; zusammen mit den dazugehörenden Montagehaltern ergibt sich hier ein Plus an Steifigkeit. Darüber hinaus bringt die als Schwingungsdämpfer fungierende Motorlagerung Ruhe in den Vorderwagen. Zwei seitliche Verstärkungen im Bereich der Schweller und jeweils zwei Diagonalstreben vorn und hinten sowie die verstärkte, hintere Hilfsrahmenanbindung führen zu einem weiteren Plus an Steifigkeit und einer signifikanten Reduzierung von Karosserieeigenschwingungen.
Der Kennwert der sogenannten statischen Torsionssteifigkeit erreicht mehr als 13.500 Newtonmetern pro Grad; die erste Torsionseigenfrequenz liegt über 17,5 Hz – erstklassig für ein Cabriolet. Und diese Steifigkeit, unter anderem auch maßgeblich für ein Optimum an Fahrstabilität und Fahrkomfort, ist spürbar. Keine Chance hat das Thema Rost; die Karosserie ist verzinkt.
Komplettiert werden die Schutzsysteme des Golf GTI Cabriolets durch Verstärkungen in den Türen sowie serienmäßige Front- und seitliche Kopf-Thorax-Airbags. Letztere sind speziell für ein Cabrio ausgelegt, da es hier naturgemäß nicht möglich ist, im Dachbereich seitliche Kopfairbags einzuarbeiten. Die in den Seitenteilen der Sitzlehnen integrierten Kopf-Thorax-Airbags entfalten sich deshalb neben Fahrer und Beifahrer über die gesamte Innenhöhe des Golf GTI Cabriolets. Auf der Fahrerseite kommt zudem ebenfalls serienmäßig ein Knieairbag zum Einsatz. In Ergänzung zum Sicherheitsgurt absorbiert dieser Airbag die Energie aus dem Beckenbereich und den Beinen, was zu einer reduzierten Insassenbelastung führt. Mehr noch: Dank des Knieairbags wird der Fahrer frühzeitig über die Oberschenkel und das Becken in die Fahrzeugverzögerung integriert. Durch die dabei präzise eingeleitete Körperrotation wird der Oberkörper in einem optimierten Winkel vom Fahrerairbag aufgefangen und gestützt. Die Wirkungsweise des Knieairbags zeigt, wie komplex die Sicherheitssysteme miteinander vernetzt sind.
Exterieur-Ausstattung – GTI-Insignien
Wie der klassische Golf GTI mit festem Stahldach, so ist auch das neue Cabriolet außen wie innen auf den ersten Blick als GTI auszumachen. Verantwortlich dafür sind die typischen GTI-Insignien, die sich über 36 Jahre immer weiter in das kollektive Gedächtnis aller Autofahrer eingebrannt haben. Vorn gehören zu diesen Insignien der rot eingefasste Kühlergrill samt Wabenstruktur und GTI-Schriftzug, die Wabenstruktur der unteren Lufteinlässe, der vordere GTI-Stoßfänger sowie die GTI-spezifischen Nebelscheinwerfer mit Chromumrandung. Hinten wird das Golf GTI Cabriolet durch einen neu gestalteten Diffusor, die typisch verchromten Abgasendrohre (jeweils ein Rohr links und rechts) sowie die abgedunkelten LED-Rückleuchten geprägt. Ebenfalls via LEDs beleuchtet wird das hintere Kennzeichen. Seitlich machen die Schwellerverbreiterungen und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen des Typs „Denver" (auf 225/45er Reifen) das Cabriolet zu einem GTI. Optional steht natürlich auch hier die 18-Zoll-GTI-Felge des Typs „Detroit" samt Reifen der Dimension 225/40 zur Verfügung.
Der optische Clou beim Golf GTI Cabriolet ist die Tatsache, dass es nochmals dynamischer wirkt, als der anerkannt sportlich gestylte Golf GTI mit festem Stahldach. Und das hat seinen Grund: Speziell von vorn betrachtet, zeigt das Cabrio durch die flachere Windschutzscheibe ein Plus an Dynamik. Besonders souverän wirkt das Cabrio mit den optionalen Bi-Xenonscheinwerfern. In diesem Fall automatisch im Gehäuse der Doppelscheinwerfer integriert: das aus 15 LEDs geformte Tagfahrlicht.
Interieur-Ausstattung – GTI-Feeling
Im Innenraum weisen die im klassischen Karo-Stoff „Jacky" bezogenen Sportsitze das Cabrio als GTI aus. Eingearbeitet ist in den oberen Bereich der Rücklehnen das GTI-Zeichen. Optional stehen Ledersitze zur Verfügung („Vienna" Cool Leather). In die Sitze integriert ist stets eine Lordosenstütze, die mit einem seitlich angeordneten Hebel in Position gebracht wird. Darüber hinaus gilt analog zum GTI mit Stahldach: Selbstverständlich hat auch das GTI Cabriolet eine Pedalerie mit Kappen aus gebürstetem Edelstahl, einen GTI-spezifischen Schalthebel in Alu-Optik, ein Lederlenkrad mit Griffmulden und GTI-Emblem. Natürlich weisen das Lenkrad, die Ummantelung der Schaltung und der Leder-Handbremshebel rote Ziernähte auf. Klar ist auch, dass der Dachhimmel des Softtops und die Dachsäulen-Verkleidungen schwarz sind. Ebenso GTI-spezifisch sind die in den Türen und Armaturen eingesetzten Dekor-Einlagen im Dessin „Black Stripe" ausgeführt – schwarze, hochglänzende Applikationen in Metalloptik. Gleichfalls serienmäßig an Bord: die Klimaautomatik und das Audio-System RCD 210. Serienmäßig verfügt das Golf GTI Cabriolet zudem über eine praktische Easy-Entry-Funktion der Vordersitze, die den Ein- und Ausstieg für die Fondpassagiere erleichtert.
In den Seitenwänden des 250 Liter großen Kofferraums gibt es praktische Taschenhaken; direkt neben den Haken befinden sich die Fernentriegelungen zum Umklappen der 50:50 teilbaren Rücksitzlehne. Bei umgeklappter Lehne erschließt sich dank der sehr großen Durchladeöffnung zusätzliches Stauvolumen.
Hinweise:
TDI, TSI, DSG und Twincharger sind eingetragene Markenzeichen der Volkswagen AG oder anderer Unternehmen der Volkswagen Gruppe in Deutschland und weiteren Ländern.
Ausstattungsangaben und technische Daten gelten für das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Für andere Länder können sich Abweichungen ergeben.