Zwickau fertigt so unterschiedliche Modelle wie den kompakten ID.3 von Volkswagen oder den Q4 e-tron, ein SUV aus dem Hause Audi. Bei den inneren Werten teilen die Fahrzeuge allerdings viele Gemeinsamkeiten. Beispiel Stoßfänger: Das Design ist unterschiedlich, doch Schrauben, Werkzeuge und Handgriffe stimmen überein. Mehr als 120 Fälle von „Konzeptgleichheit“ zählt Robert Pahlow. Auch bei der Software sind die Modelle aus Zwickau eng verwandt. Möglich wird das durch die gemeinsame technische Basis – den Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB). Die speziell für den Elektroantrieb entwickelte Fahrzeugarchitektur von Volkswagen bietet hohe Reichweiten, viel Platz im Innenraum und eine starke Performance.
Ein Werk – sechs Modelle:
So baut Zwickau E-Autos
Ab heute läuft am Volkswagen Standort Zwickau der vollelektrische ID.5 vom Band – es ist das sechste E-Modell aus dem sächsischen Fahrzeugwerk. Eine Fabrik – sechs Autos: Das ist eine außergewöhnliche Herausforderung. Die Experten Robert Pahlow (Anlaufmanagement) und Frank Schemmel (Fahrzeugfertigung) erklären, wie das funktioniert.
1. Gleiche Montagekonzepte
2. Flexibler Wechsel
Die Produktion ist extrem variabel: Mit verschiedenen Mitteln wie beispielsweise einer speziellen Kennziffer („PR-Nummer“) werden die unterschiedlichen Modelle so zielgerichtet in die jeweilige Fertigungslinie gesteuert, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jederzeit wissen, welche Teile sie zu verbauen haben. Um die hohe Nachfrage nach Elektroautos zu bedienen, sind zwei Fertigungslinien in Betrieb – eine für ID.3 und CUPRA Born, die andere für ID.5, Q4 e-tron und Q4 Sportback e-tron. Der ID.4 kann auf beiden Linien gebaut werden – je nach Bedarf. Insgesamt hat das Volkswagen Werk binnen zwei Jahren sechs Modellanläufe für drei Marken des Konzerns gestemmt.
Das Elektro-SUV ID.4 können die Zwickauer Produktionsprofis auf jeder ihrer beiden Fertigungslinien einplanen – so passt sich das Werk flexibel an den Bedarf an.
3. Weniger Varianten
Volkswagen verzichtet auf entbehrliche Abweichungen bei weiterhin hoher Auswahl für Kundinnen und Kunden. Ein Beispiel ist der Karosseriebau. Während das Werk Zwickau für frühere Golf Modelle mehr als 100 Karosserieversionen baute, sind es bei aktuellen Elektromodellen oft nur zwei Varianten. Der Vorteil: Die Produktion wird effizienter, die Kosten sinken.
4. Frisches Wissen
Volkswagen hat 1,2 Milliarden Euro investiert, um Zwickau als erstes großes Fahrzeugwerk komplett für die Fertigung von Elektroautos umzubauen. Eine zentrale Rolle spielte die Schulung aller 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Zwickauer Belegschaft hat mehr als 20.000 Trainingstage für die E-Mobilität absolviert – allein 1.500 Beschäftigte haben den sogenannten Hochvoltführerschein erworben.
Schon lange vor dem Produktionsstart des ersten E-Modells hat sich die Zwickauer Belegschaft auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet – hier schult Trainer Frank Schönfelder zwei Mitarbeiter.
5. Noch mehr Stolz
Schon früher kamen aus Zwickau starke Autos wie Golf und Passat – doch mit der E-Mobilität ist der Standort zum Vorreiter geworden. „Seit dem Anlauf der E-Modelle spielt Zwickau in der Champions League des Fahrzeugbaus. Das ist etwas, womit sich viele identifizieren“, sagt Frank Schemmel. Die Extraportion Stolz zeigt sich in hoher Qualität und hohem Einsatz.
6. Starkes Team
Im Zwickauer Mehrmarkenwerk arbeitet nicht nur die Stammbelegschaft – Teams von Volkswagen, Audi und CUPRA unterstützen sie. Jeweils mehr als 100 Fachleute halfen bei den Modell-Starts, darunter Experten für Produktion, Entwicklung, Beschaffung und Qualitätssicherung. Auch nach den Fahrzeuganläufen sind Volkswagen Experten aus anderen Werken sowie Audi und CUPRA mit eigenen Fachleuten am Standort Zwickau vertreten. Robert Pahlow: „Das ist ein wichtiger Vorteil, weil wir viele Fragen in kurzer Zeit klären können.“
Sechs E-Autos aus Zwickau
Volkswagen ID.3 – der Pionier
Der ID.3 war der erste Volkswagen auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB).Gleich in seinem ersten Jahr auf dem europäischen Markt hat das Kompaktmodell mit dem sympathischen Gesicht mehr als 144.000 Kundinnen und Kunden überzeugt.
Volkswagen ID.4 – das Weltauto
100 % SUV – 100 % elektrisch: Der ID.4 ist das erste vollelektrische SUV von Volkswagen und das erste E-Weltauto der Marke. Ein Fahrzeug für Europa, China und die USA. Er fährt im weltweit größten Marktsegment, der Klasse der Kompakt-SUV.
Volkswagen ID.5 – das Spitzenmodell
Der ID.5 ist das erste E-SUV-Coupé von Volkswagen. Er ist das vollelektrische Spitzenmodell der Marke mit Premium-Anspruch. Der ID.5 und der sportliche ID.5 GTX mit Dualmotor-Allradantrieb begeistern mit expressivem Design, Langstreckentauglichkeit und neuester Software.
CUPRA Born – der Leidenschaftliche
Schön. Kraftvoll. 100 % Strom: Das ist der CUPRA Born. Das erste vollelektrische Modell der Marke ist gebaut für das Autofahren voller Leidenschaft.
Audi Q4 e-tron – der Allrounder
Vielseitiger Allrounder mit progressivem Design: Das ist der Audi Q4 e-tron.Wie das Sportback-Modell verbindet er neue Raumdimensionen im Interieur mit wegweisenden Lösungen bei Bedienung, Anzeige und Assistenzsystemen.
Audi Q4 Sportback e-tron – der Nachhaltige
Alltagstaugliche E-Mobilität für alle Lebenslagen – das bietet der Audi Q4 Sportback e-tron. Wie den Q4 e-tron produziert Audi auch den Q4 Sportback e-tron bilanziell klimaneutral. Für jede Sitzanlage werden rund 26 recycelte PET-Flaschen à 1,5 Liter verwendet.