1. E-Autos fahren am effizientesten
2. E-Autos legen bei der Reichweite zu
3. E-Autos haben die beste Klimabilanz
4. E-Autos schonen ihre Umgebung
5. E-Autos erleichtern die Energiewende
Die Antriebsfrage - Zukunft des Autos: Die 5 größten Stärken der E-Mobilität
Kennen Sie das auch? Freunde, Arbeitskollegen und Familienmitglieder diskutieren, ob E-Autos wirklich die Zukunft gehört. Wären andere Antriebe – Stichwort: Wasserstoff – nicht doch die bessere Lösung? Ein Großteil der Wissenschaftler hält diese Frage für beantwortet. „Es wurde in vielen Studien nachgewiesen, dass elektrische Antriebe eindeutig die effizienteste Methode für den Antrieb von Fahrzeugen sind“, sagt etwa Prof. Maximilian Fichtner, Batterieexperte am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Wir haben in fünf Punkten zusammengefasst, was Sie wissen sollten – die größten Stärken der Elektromobilität.
Es wurde in vielen Studien nachgewiesen, dass elektrische Antriebe eindeutig die effizienteste Methode für den Antrieb von Fahrzeugen sind.
Prof. Maximilian Fichtner
1. E-Autos fahren am effizientesten
Unter allen diskutierten Antrieben machen Elektromotoren das meiste aus der eingesetzten Energie. „70 Prozent der erzeugten Energie kommen an den Rädern an“, sagt KIT-Experte Fichtner.
Die Wirkungsgrade der anderen Antriebe:
- Wasserstoff: 15 bis 18 Prozent
- e-Fuels (synthetische Kraftstoffe): 5 bis 8 Prozent
- heutige Verbrennungsmotoren: 20 bis 24 Prozent
Der Elektroantrieb profitiert davon, dass er nach einem einfachen Prinzip funktioniert: Strom, etwa aus Windkraft, wird in der Batterie gespeichert und bei Bedarf auf die Elektromotoren an den Rädern übertragen. Wasserstoff dagegen durchläuft einen aufwendigen Herstellungs-, Transport- und Umwandlungsprozess, noch bevor er die Brennstoffzelle im Fahrzeug erreicht. Hohe Energieverluste sind die Folge.
2. E-Autos legen bei der Reichweite zu
Schon heutige Elektrofahrzeuge bieten alltagstaugliche Reichweiten. Beispiel ID.3: Das kompakte Modell von VW legt mit der 77-kWh-Batterie bis zu 558 Kilometer zurück. Mit der etwas kleineren 58-kWh-Batterie sind es immer noch bis zu 429 Kilometer (jeweils WLTP).
Technologische Fortschritte, etwa Verbesserungen beim Speichermaterial oder beim Aufbau der Batterien, werden diese Distanzen nach Ansicht von Experten deutlich steigen lassen. „Selbst 1.000 Kilometer Reichweite sind durchaus möglich“, sagt Fichtner. Volkswagen arbeitet mit seinem Partner QuantumScape zudem an der Entwicklung der Feststoffzellen-Technologie. Das Ziel: noch größere Reichweiten und noch kürzere Ladezeiten.
3. E-Autos haben die beste Klimabilanz
Batteriebetriebene Elektroautos weisen die beste Klimabilanz aller Antriebsarten auf, wie eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien zeigt. Eine dieser Studien haben drei renommierte Forschungsinstitute 2020 gemeinsam vorgelegt: das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und das Paul Scherrer Institut (PSI).
Wichtigste Aussage: Der Klimavorsprung von E-Autos ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Zu den Gründen gehören Fortschritte in der Batterieproduktion, die längere Lebensdauer der Batterien und der höhere Anteil erneuerbarer Energien in Europa.
Eine Studie der Universität der Bundeswehr München, vorgestellt 2022, kommt zu vergleichbaren Resultaten: „Die Ergebnisse machen deutlich, dass das Nebeneinanderstellen einzelner Emissionsabschnitte innerhalb der gesamten Produktlebensdauer wenig aussagekräftig ist, wenn man über die Klimaverträglichkeit unterschiedlicher Fahrzeuge argumentieren möchte. So weisen beispielsweise batterieelektrische Fahrzeuge im Vergleich die höchsten Emissionen bei der Produktion aus, in der Gesamtbetrachtung mit Nutzung und Recycling hingegen schneiden sie besser ab als klassische Verbrenner“, so die Universität.
Und eine Lebenszyklus-Analyse des Think Tanks Transport & Environment besagt: Ein batteriebetriebenes Elektrofahrzeug, das mit dem für 2030 erwarteten durchschnittlichen EU-Strommix hergestellt und aufgeladen wird, würde über seinen Lebenszyklus 78 Prozent weniger Emissionen verursachen als ein Verbrenner.
4. E-Autos schonen ihre Umgebung
E-Autos vermeiden oder verringern lokale Emissionen und haben damit gegenüber e-Fuels die Nase vorn. Das gilt etwa für Emissionen von Ruß und Stickoxiden wie auch für Lärm.
E-Autos vermeiden oder verringern lokale Emissionen – etwa von Ruß, Stickoxiden und Lärm.
Beispiel ID.4
: Im Elektro-SUV von Volkswagen sorgt eine ausgefeilte Aeroakustik für eine besonders leise Fahrt. Möglich wird das durch Details wie die Form der Außenspiegelgehäuse und aufwendige Dämmmaßnahmen in der Karosserie. Diese verringern den Luft- und Körperschall, den Antrieb, Fahrwerk und Reifen abstrahlen, und tragen damit zum Eindruck nahezu lautloser Kraftentfaltung bei.5. E-Autos erleichtern die Energiewende
Anders als etwa bei Wasserstoff würde eine komplette Umstellung auf E-Autos den Energiebedarf des deutschen Verkehrssektors deutlich senken. Grund dafür ist die hohe Energieeffizienz des E-Antriebs (siehe Punkt 1). Ausgehend von Zahlen des Jahres 2018 kalkuliert Experte Fichtner mit einer Energieeinsparung um mehr als drei Viertel im Transportsektor, wenn alle Pkw auf vollelektrisch umgestellt werden. Eine vollständige Umstellung auf Wasserstoff-Fahrzeuge dagegen würde den Energiebedarf des Transportsektors um rund ein Drittel steigen lassen. Anders gesagt: E-Autos erleichtern die Energiewende, weil weniger klimafreundlicher Strom aus Windkraft oder Photovoltaik erzeugt werden muss.