- Volkswagen wendet im Corona-Jahr 2020 rund 2,7 Milliarden Euro für Zukunftstechnologien auf
- Erste Meilensteine der Strategie ACCELERATE werden damit schon 2021 erreicht
- Starker Schub bei E-Mobilität: 2021 sollen mehr als 450.000 elektrifizierte Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert werden – mehr als doppelt so viele wie in 2020
- Geschäftsmodell 2.0 mit erstem Meilenstein im Sommer: Autoverkauf online startet und Test von Abo-Modelle mit zubuchbaren Services sorgen für zusätzliches Umsatzpotential
- Ausblick 2021: Auslieferungen, Umsatz und Ergebnis über Vorjahresniveau erwartet, operative Umsatzrendite von 3 bis 4 Prozent angestrebt
- Volkswagen CEO Ralf Brandstätter: „Wir haben die Corona-Pandemie erfolgreich gemanagt – mit strikter Kostendisziplin und einer starken Vertriebsleistung. So konnten wir auch in diesem Ausnahmejahr unsere Transformation weiter kraftvoll vorantreiben“
Volkswagen legt Grundlagen für erfolgreiches 2021
Volkswagen hat auch im Corona-Jahr 2020 massiv in Zukunftstechnologien investiert – insgesamt 2,7 Milliarden Euro. Damit legt die Marke die Grundlage für einen erfolgreichen Start der neuen Strategie ACCELERATE. Noch in diesem Jahr werden die ersten Meilensteine erreicht. So erwartet Volkswagen einen starken E-Mobilitäts-Schub: 2021 sollen mehr als 450.000 elektrifizierte Autos an Kunden ausgeliefert werden – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Die Digitalisierung wird konsequent vorangetrieben und Volkswagen erreicht mit seinem das Geschäftsmodell 2.0 bereits im Sommer die ersten Kunden: In sechs deutschen Städten starten Tests mit Abo-Modellen und buchbaren Zusatzfunktionen „on demand“. In den nächsten Jahren erwartet die Marke daraus Umsätze in dreistelliger Millionenhöhe. Ebenfalls im Sommer startet der Online-Verkauf von Fahrzeugen.
„Wir haben die Corona-Pandemie erfolgreich gemanagt. Nach einem herausfordernden ersten Halbjahr haben wir uns mit strikter Kostendisziplin und einer starken Vertriebsleistung zurückgekämpft. Mit einem operativen Ergebnis von 454 Millionen Euro vor Sondereinflüssen war Volkswagen auch im Krisenjahr 2020 operativ profitabel. Selbst in den außergewöhnlich herausfordernden Zeiten der Pandemie konnten wir so erhebliche Zukunftsinvestitionen stemmen. Damit haben wir uns die notwendige Handlungsfreiheit bewahrt, um unsere Transformation trotz aller Herausforderungen weiter kraftvoll voranzutreiben. Mit unserer neuen Strategie ACCELERATE werden wir auf diesem Weg 2021 noch mehr Tempo machen“, sagte Ralf Brandstätter, CEO von Volkswagen.
Kosten- und Investitionsdisziplin federn Corona-Folgen ab
Um den negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie entgegenzuwirken, hat Volkswagen im vergangenen Jahr zahlreiche zusätzliche Maßnahmen zur Kostenreduktion ergriffen. Die Fixkosten konnten um rund 1 Milliarde Euro gegenüber dem Vorjahr gesenkt werden. Vor allem im dritten und besonders im vierten Quartal hat das strikte Kostenmanagement seine volle Wirkung entfaltet. Das vierte Quartal lag mit 1,4 Milliarden Euro deutlich über den Ergebnissen des Vorjahreszeitraums. Durch strikte Ausrichtung der Produktion an der Kundennachfrage konnten zudem die Netto-Vorräte um 10 Prozent gegenüber Vorjahr gesenkt werden. Insgesamt wurde so trotz der Corona-bedingten Belastungen ein positiver Netto-Cash-Flow erzielt. Der Umsatz lag bei 71,1 Milliarden Euro (2019: 88,4 Mrd. Euro), die Auslieferungen bei 5,3 Millionen Fahrzeugen (2019: 6,3 Mio.). Das Unternehmen konnte seine Marktanteile in allen wichtigen Weltregionen stabil halten oder sogar ausbauen.
Die hohen Zukunftsinvestitionen waren nur möglich durch ein striktes Kostenmanagement. „Die Sicherung unserer finanziellen Handlungsfähigkeit war im Ausnahmejahr 2020 ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Wir haben alle Projekte auf den Prüfstand gestellt und rigoros priorisiert. Die starke Performance in der zweiten Jahreshälfte zeigt, dass wir die richtigen Maßnahmen ergriffen haben“, sagte Volkswagen CFO Alexander Seitz.
Beschleunigte Digitalisierung: Erste Meilensteine mit Abo-Modellen und Online-Kauf
Mit der neuen Strategie ACCELERATE wird Volkswagen neben dem schnelleren Hochlauf der E-Mobilität in 2021 beim digitalen Vertrieb sowie bei der Entwicklung datenbasierter Geschäftsmodelle wichtige Meilensteine erreichen.
Im Sommer dieses Jahres testet Volkswagen in sechs deutschen Städten ein Abo-Modelle für den ID.3. In den Pilotprojekten werden erstmals auch nutzungsabhängige Abrechnungen und zubuchbare Funktionen wie Navigationsdienste angeboten und deren Akzeptanz getestet. Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der digitalen Zusatzfunktionen ist, dass Volkswagen als einziger Volumenhersteller ebenfalls ab Sommer im 12-Wochen-Rhythmus Updates „Over-the-air“ für den ID.3 und ID.4 ausspielen wird. Perspektivisch rechnet das Unternehmen in den kommenden Jahren mit zusätzlichen Umsätzen in der Nutzungsphase in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe.
Auch beim Online-Vertrieb wird die Volkswagen im laufenden Geschäftsjahr einen Meilenstein erreichen: Seit dieser Woche können Kunden bereits wesentliche Schritte beim Kauf ihres ID.3 und ID.4 online vorbereiten und den Kaufprozess anschließend beim Händler vor Ort abschließen. Ab Sommer werden die Kunden dann die Möglichkeit haben, den kompletten Kaufprozess der ID. Familie von der Konfiguration bis zum Abschluss eines Leasingvertrags, online zu durchlaufen. Damit wird Volkswagen einer der ersten Hersteller sein, der seinen Kunden den Kauf von Elektrofahrzeugen in Deutschland vollständig online anbietet.
Ebenfalls im Sommer wird Volkswagen gemeinsam mit den Händlern einen digitalen Marktplatz für Lagerfahrzeuge und Gebrauchtwagen eröffnen. Kunden werden dort aus einem breiten Angebot auswählen und Ihr Fahrzeug online erwerben können. Der Online-Vertrieb wird danach sukzessive in die europäischen Märkte ausgerollt. Dabei bleibt der Handel auch beim Online-Vertrieb immer ein integraler Bestandteil des Prozesses und das wichtigste Bindeglied zum Kunden.
Volkwagen beschleunigt Elektrifizierungs-Offensive
Noch im März werden in vielen europäischen Märkten die ersten ID.4 an Kunden übergeben. In Deutschland starten die Auslieferungen am 26. März. Bis Ende Februar lagen europaweit bereits 23.500 Auftragseingänge für das Fahrzeug vor. Mit der Allradversion ID.4 GTX, dem Coupé ID.5 und dem ID.6 X/CROZZ für den chinesischen Markt legt Volkswagen in diesem Jahr noch weiter nach.
Mit den zusätzlichen Modellen erhöht das Unternehmen jetzt schnell das Elektro-Volumen und skaliert den MEB rund um die Welt. „Damit machen wir erneut deutlich: Die Marke Volkswagen ist der Baukasten-Champion des Konzerns. Schon heute basieren rund 80 Prozent des Konzern-Volumens auf Volkswagen Technologie“, so Ralf Brandstätter. Insgesamt plant Volkswagen in diesem Jahr rund 300.000 vollelektrische Fahrzeuge an Kunden ausliefern. Hinzu kommen circa 150.000 Hybride.
Dabei ist Volkswagen gut aus den Startblöcken gekommen: In den ersten zwei Monaten 2021 wurden trotz der Corona-bedingten Einschränkungen in vielen Märkten weltweit 15.500 BEVs ausgeliefert - ein Plus von 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Deutschland stand hier sogar ein Plus von 143 Prozent. Bei den Hybriden betrug mit 16.300 ausgelieferten PHEVs das weltweite Plus 174 Prozent, in Deutschland sogar 291 Prozent.
Ausblick 2021: Rückkehr auf profitablen Wachstumskurs
Um die geplanten Zukunftsinvestitionen von 16 Milliarden Euro in Elektrifizierung und Digitalisierung bis 2025 zu finanzieren, wird sich Volkswagen auch zukünftig konsequent auf Effizienz ausrichten. Dazu hat das Unternehmen vier Hebel definiert. Anknüpfend an die Erfolge aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr sollen die Fixkosten bis 2023 um 5 Prozent sinken. Dazu beitragen wird unter anderem das Einfrieren der Personalstände auf den Stand von Januar 2021 in Kombination mit Altersteilzeitregelungen gemäß des gemeinsam Eckpunktepapiers mit dem Betriebsrat. Zudem sollen die Produktivität der Werke um jährlich 5 Prozent steigen, die Materialkosten um 7 Prozent optimiert und die Profitabilität der Regionen nachhaltig forciert werden. Trotz Corona-Krise wird Volkswagen voraussichtlich noch in diesem Jahr den Break-Even in den USA und in Südamerika erreichen.
Für die Auslieferungen erwartet Volkwagen im laufenden Geschäftsjahr eine deutliche Steigerung und will auch beim Umsatz deutlich über dem des Jahres 2020 liegen. Für die operative Umsatzrendite strebt Volkswagen in 2021 einen Zielkorridor von 3 bis 4 Prozent an. Alexander Seitz: „Trotz der Corona-bedingten Rückschläge arbeiten wir weiter konsequent daraufhin, unser Margenziel von 6 Prozent 2023 zu erreichen.“
Das Erreichen der Ziele ist auch abhängig vom weiteren Verlauf der Covid-19-Pandemie in den wesentlichen Absatzmärkten des Unternehmens sowie der Verfügbarkeit von Halbleitern.