Klaus Bischoff, Chefdesigner der Marke Volkswagen
„Bevor wir im Projekt ID. das erste Mal einen Zeichenstift in die Hand nahmen, haben wir das Thema ‚Mobilität der Zukunft' intensiv diskutiert. Fest steht: Das Auto von übermorgen und damit der mobile Raum wird stärker als je zuvor ein Ort der Kommunikation sein. Der Open Space des ID. ist solch ein Ort."
„Der Elektroantrieb schafft für Designer deutlich größere Freiräume. Wir minimieren die Kühlöffnungen, rücken die Achsen weit nach außen und generieren atemberaubende Proportionen. Der ID. zeigt es. Eine Ikone der Zukunft."
„Wir hatten die einmalige Chance, Volkswagen in ein neues Zeitalter zu führen. Mit dem ID. haben wir sie genutzt."
ID. steht für das Design der Elektromobilität. Der kompakte ID. folgt einer neuen Designsprache für kompakte Volkswagen Elektrofahrzeuge. Und das wird aus jeder Perspektive deutlich. Wie skizziert, rückt es den Mensch in den Mittelpunkt. Autos wie der ID. sind keine reinen Maschinen, sondern interaktiv reagierende Automobile. Und das spiegelt sich in einem Design wider, dass ein hohes Maß an Empathie zeigt. Alles ist klar, solide Volumen, höchste Präzision, eine charismatische Frontpartie, ikonisch-prägnante C-Säulen, fließende und skulpturale Flächen und betont ausdruckstarke Räder gehören dabei zu den Design-Kriterien der Volkswagen Elektromobilität.
Frontpartie – ID. schaut dich an. Ein Elektroauto braucht keine großen Kühlluftöffnungen. Und damit ändert sich im Hinblick auf das Design der Frontpartie alles. Fast alles. Denn Volkswagen ist mit dem Käfer und Bulli die Automobilmarke, deren Ursprungsdesign ohne vordere Kühlluftöffnungen auskam. Details wie die Scheinwerfer waren dabei von übergeordneter Bedeutung. An der zentralen Bedeutung dieser „Augen" hat sich bis heute nichts geändert. Doch die statischen Scheinwerfer von einst wichen beim in „Frosted White" lackierten ID. interaktiven LED-Elementen, die den Volkswagen von morgen zum Leben erwecken. Sie dominieren mit ihrem komplett neu konzipierten Design die Frontpartie: Die beweglichen „Augen" reagieren auf andere Verkehrsteilnehmer. Eingerahmt werden sie von einer „C"-förmigen Lichtsignatur. Ebenfalls charismatisch: der breite, skulpturale Stoßfänger sowie der in „Anodized Blue" gehaltene Diffusor im Bodenbereich. Edel: das transparente, weiß beleuchtet VW-Zeichen in der Frontpartie
Silhouette – B-Säulen und Außenspiegel abgeschafft. In der Seitenlinie wird deutlich, dass den ID. atemberaubende Proportionen und eine neuen Formensprache prägen. Das Design ist von hoher Präzision, Klarheit und Visionskraft geprägt. Fast schon sinnlich bilden die fließenden Oberflächen der Silhouette unterhalb der Charakterlinie eine große, homogene Fläche. Die neue Formensprache korrespondiert dabei mit innovativen technischen Lösungen: So besitzt ID. keine starren B-Säulen; stattdessen bilden die Front- und Fondtüren geschlossen einen schützenden Verbund. Die Türen im Fond öffnen über einen Schwenkmechanismus nach hinten und geben so den komfortablen Einstieg zum Open Space frei. Ebenfalls abgeschafft: die Außenspiegel. Deren Job übernehmen in der automobilen Welt von übermorgen Kameras, die vorn als kleine Hightech-Features in die Kotflügel integriert sind. Perfektioniert wird die kraftvolle Silhouette durch weiß-blaue 20-Zoll-Leichtmetallräder mit blauen Leichtlaufreifen.
Heckpartie – ID. vergisst du nicht. Dunkel abgesetzt ist die Heckklappe. Sie erstreckt sich über die gesamte Fahrzeugbreite. Die große Heckscheibe wird seitlich durch vertikale Aerodynamikelemente und nach unten von den markanten, horizontal angeordneten und sehr schmalen LED-Rückleuchten begrenzt. Par excellence ein Beispiel für das avantgardistische Design künftiger Volkswagen E-Fahrzeuge ist der Stoßfänger des ID.. Es entsteht der Eindruck, als sei der Stoßfänger aus einem edlen Aluminiumkörper oder einem klaren Eisblock in einem Stück herausgearbeitet worden. Ganz unten: ein blauer Diffusor. Alles clean. Genau wie die schmalen Streifen der bis in die Seitenpartie umlaufenden LED-Rückleuchten, das weiß beleuchtete VW-Zeichen dazwischen und der Übergang der Heckklappe in das glänzend schwarz eingefasste Panoramadach. Einmal gesehen, brennt sich auch diese Perspektive des ID. unverwechselbar ein.
Dimensionen – kürzer als ein Golf, Radstand fast wie ein Passat. Der viertürige ID. ist 4.100 mm lang und damit – zur Einordnung – 155 mm kürzer als ein Golf. Breit ist die Studie 1.800 mm, hoch 1.530 mm. Zwischen Front- und Heckpartie spannt sich ein beachtlicher Radstand von 2.750 mm; das sind – trotz der kürzeren Außenlänge – 130 mm mehr als beim Golf. Vielmehr erreicht der Radstand fast das Niveau des Passat. Auffallend kurz hingegen sind die knackigen Karosserieüberhänge.
Licht als Kommunikationsmittel. Interaktive Lichtelemente verändern je nach Betriebszustand die Anmutung der Studie. Mehr noch: ID. kommuniziert über das Licht mit seinem Umfeld. Das LED-Licht der Scheinwerfer ahmt interaktiv menschliche Augen nach (Interactive Spotlight); die Scheinwerfer reagieren dabei auf ihr Umfeld, etwa indem sie in die Richtung des sich auf ID. zugehenden Fahrers blicken.
- ID. parkt. Sind alle Systeme von ID. heruntergefahren, wirkt es von vorn, als seien seine „Augen" geschlossen. Zu sehen ist beim parkenden ID. nur ein schmaler, kleiner LED-Streifen in den Scheinwerfern.
- ID. startet. Wird ID. „aufgeweckt", begrüßt er Fahrer/in und Begleitung mit einer neu konzipierten 360-Grad-Lichtinszenierung: Zuerst werden die gläsernen VW-Logos (vorn und in der Heckklappe) weiß beleuchtet. Dann folgen – umlaufend in Blau – der Diffusor im vorderen Stoßfänger, die Seitenschweller und der Heckdiffusor. In der Schlussphase dieser Lichtinszenierung öffnet ID. die „Augen"; last but not least leuchten in den vier Türgriffen weiße Lichtlinien auf.
Eine Lichtsignatur für jeden Modus. Darüber hinaus haben die Volkswagen Designer und Ingenieure für jeden Betriebsmodus separate Lichtszenarien entwickelt:
- ID. lädt auf. Werden die Batterie geladen, „atmen" die blau illuminierten Lichtflächen der Diffusoren und Seitenschweller pulsierend; die Scheinwerfer bleiben indes im Schlafmodus.
- ID. wird gefahren. Im klassischen Selbstfahrmodus sind die VW-Logos sowie das Tagfahrlicht aus LED-Streifen und LED-Scheinwerfern aktiv. Wird die Geschwindigkeit erhöht, passen sich die „Augen" mit einer dynamischeren Lichtsignatur dem höheren Tempo an.
- ID. fährt selbst. Als Erkennungszeichen für den vollautomatisierten Modus (ab 2025) sind zusätzlich die Diffusoren (Front und Heck), die Seitenschweller sowie die jetzt ausgefahrenen Laserscanner im Dach blau beleuchtet. Steigt die Geschwindigkeit, schauen die LED-„Augen" auch in diesem Modus mit einem sportlicheren Blick nach vorn.
- ID. schaut dich an. Darüber hinaus sind die „Augen" im vollautomatisierten Modus interaktiv in Aktion. Will ID. etwa abbiegen, blicken die LED-Scheinwerfer in die jeweilige Richtung. Mehr noch: Registriert ID. Personen am Fahrbahnrand, schaut er sie an. Durch diese sehr menschliche Art der Interaktion macht ID. Fußgänger und Radfahrer auf sich aufmerksam.
- ID. sagt goodbye. Und natürlich gibt es ein Goodbye-Szenario, in dem zuerst das Tagfahrlicht deaktiviert und die Beleuchtung der Türgriffe aktiviert wird; dann fahren die blauen Illuminationen der Diffusoren und Seitenschweller und die weißen Lichtlinien in den Türgriffen herunter. Zum Schluss sind nur noch die VW-Logos beleuchtet; sie schalten sich erst ab, wenn Fahrer/in und Begleitung sich vom Volkswagen entfernen. ID. ist nun im Ruhemodus.