Komfort und Dynamik verbessert. Volkswagen hat das Fahrwerk des Golf Variant weiterentwickelt und perfektioniert. Insbesondere der Abrollkomfort konnte nochmals verbessert werden. Darüber hinaus wurde für den achten Golf Variant ein neues Fahrdynamikregelsystem entwickelt: der serienmäßige Fahrdynamikmanager. Die Spreizung zwischen maximalem Komfort und maximaler Dynamik wird – insbesondere in Verbindung mit der optionalen adaptiven Fahrwerksregelung DCC – deutlich vergrößert; die fahrdynamischen Eigenschaften werden zudem signifikant geschärft. Wird der Golf Variant häufig jenseits befestigter Pfade genutzt, kann er zudem mit einem Schlechtwegefahrwerk, einem Triebwerkunterschutz und einem Steinschlagschutz bestellt werden.
Der Fahrdynamikmanager. Mit dem Fahrdynamikmanager werden sowohl die XDS-Funktion als auch die Querdynamikanteile der geregelten Dämpfer (optionales DCC) angesteuert. Mit leichten radindividuellen Bremseingriffen respektive einer bewussten radselektiven Veränderung der Dämpferhärten kann das Eigenlenkverhalten des Golf deutlich beeinflusst werden. Das bereits in der Grundauslegung neutrale und stabile Fahrverhalten wird damit nochmals weiter optimiert. Der Fahrdynamikmanager ermöglicht bei jedem Fahrmanöver die Auswahl des richtigen Regelsystems zur richtigen Zeit. Ungewollte Überlagerungen oder Neutralisierungen von Effekten des XDS und DCC werden somit vermieden; die Systeme arbeiten perfekt miteinander und prägen damit maßgeblich den fahrdynamischen Charakter des Golf Variant. Das Fahr- und Lenkverhalten wird durch den Einsatz des weiterentwickelten DCC und der XDS-Funktion deutlich präziser und stabiler; die Regeleingriffe sind noch feinfühliger als bisher. Darüber hinaus werden die dynamischen Wankbewegungen des Fahrzeuges reduziert und besser gedämpft; der neue Golf Variant spricht so spürbar schneller auf die Lenkbefehle des Fahrers an und lässt sich noch intuitiver bis in den Grenzbereich bewegen.
Die adaptive Fahrwerksregelung DCC. Das optionale DCC reagiert permanent auf die Fahrbahn und die Fahrsituation und berücksichtigt dabei zum Beispiel Lenk-, Brems- und Beschleunigungsvorgänge. Über den eingestellten Fahrprofil-Modus kann der Fahrer die Reduzierung der Karosseriebewegungen nach seinem Geschmack beeinflussen. Für jedes Rad wird in Sekundenbruchteilen die erforderliche Dämpfung berechnet und an den vier Stoßdämpfern eingestellt. Das DCC bietet damit jederzeit den besten Fahrkomfort und im Zusammenspiel mit dem Fahrdynamikmanager eine optimale Fahrdynamik. Im neuen Golf Variant lässt sich die Einstellung im Modus INDIVIDUAL über das bisherige Spektrum der festen Modi COMFORT, ECO und SPORT hinaus erweitern. Über einen digitalen Schieberegler kann der Fahrer seinen persönlichen Fahrmodus individuell feinstufig einstellen und abspeichern. Der Schieberegler beeinflusst kontinuierlich über das DCC und das XDS die Querdynamik des Golf Variant. Mit dem Schieberegler sind nun auch Zwischenstufen zwischen den bekannten Modi einstellbar. Darüber hinaus gibt es im Golf Variant erweiterte Einstellbereiche außerhalb der bisher bekannten Grenzen: Jenseits von COMFORT wird die Karosserie maximal von der Straße entkoppelt und der Fahrkomfort nochmals gesteigert. Oberhalb von SPORT ergibt sich ein erweiterter Einstellbereich mit maximaler Dämpfung für minimierte Karosseriebewegungen und besonders direkte Fahrzeugreaktionen.
McPherson-Vorderachse. Vorn sorgt im Golf Variant eine McPherson-Vorderachse (Spurweite 1.549 mm) mit untenliegendem Dreiecksquerlenker sowie spurstabilisierendem Lenkrollradius für optimale Handling- und Lenkeigenschaften; sehr ausgewogen ist das Schwingungsverhalten. Zentral an der Vorderachse angeordnet ist ein Hilfsrahmen; dieser auf hohe Steifigkeit ausgelegte Rahmen nimmt neben den Vorderachsbauteilen die Lenkung und Teile der Aggregatlagerung auf. In Verbindung mit dem adaptiven Fahrwerk (DCC) ist der Hilfsrahmen – für eine nochmals verbesserte Fahrdynamik – in einer ca. drei Kilogramm leichteren und extrem steifen Aluminiumkonstruktion ausgeführt. Der gewichtsoptimierte Rohrstabilisator reduziert wirksam die Wankneigung des Golf Variant. Direkt auf den Stabilisator vulkanisiert sind die Gummilager; dieses Verfahren sorgt für optimale akustische Eigenschaften sowie für das bestmögliche fahrdynamische Ansprechverhalten. Die Gummimetalllager der Querlenker wurden für einen weiter verbesserten Komfort und eine höhere Lenkpräzision optimiert.
Verbundlenker-Hinterachse. Alle Golf Variant unter 110 kW Leistung und Frontantrieb werden mit einer Verbundlenker-Hinterachse ausgeliefert. Die modulare Leichtbauachse (Spurweite 1.519 mm) besteht aus einem nach unten geöffneten Querprofil, in das jeweils an den äußeren Enden ein Einlegeblech geschweißt ist. Durch eine unterschiedliche Ausführung in der Länge der Einlegebleche lassen sich verschiedene Torsionsraten erzielen. Dabei entsteht im Vergleich zu einem eingeschweißten Rohrstabilisator ein deutlicher Gewichtsvorteil. Die Anordnung eines nach unten geöffneten Querprofils optimiert darüber hinaus das Wankverhalten und die Quersteifigkeit. Die modulare Leichtbauachse korrespondiert optimal mit den kleinen Motoren; zudem sorgt sie in Kombination mit der McPherson-Vorderachse für ausgezeichnete Komfort- und Handlingeigenschaften. Beim optionalen Sportfahrwerk kommt eine Achse mit erhöhter Torsionsrate zum Einsatz. Die Führungslager der Achse sind zur Steigerung des Fahrkomforts und der akustischen Eigenschaften der Achse als Hydrolager konzipiert.
Mehrlenker-Hinterachse. Ab einer Motorleistung von 110 kW kombiniert Volkswagen die McPherson-Vorderachse mit einer Mehrlenker-Hinterachse. Diese Achse kommt darüber hinaus für alle allradgetriebenen Golf Variant (4MOTION / Alltrack) zum Einsatz. Ein besonderes Augenmerk legte Volkswagen hier auf die Bereiche Kinematik, Akustik, Gewicht und Modulfähigkeit. Das grundlegende Konzept einer konsequenten Trennung von Längs- und Quersteifigkeit wurde beibehalten. Die niedrige Längssteifigkeit der Achse wird durch das weiche Achsführungslager des Längslenkers generiert, um so den Fahrkomfort weiter zu steigern. Die kinematischen und elastokinematischen Eigenschaften der Achse wurden gegenüber der Achse des Vorgängers neu ausgelegt: Modifizierte Querlenkerlager sowie neu konstruierte Radträger steigern die Lenkpräzision und Fahrstabilität signifikant. Die Spur- und Sturzwerte werden über Exzenterschrauben am Federlenker und am oberen Querlenker individuell je nach Anforderung für jeden Fahrzeugtyp eingestellt. Ein wichtiges konstruktives Merkmal ist die Anbindung des Rohrstabilisators und des Achsdämpfers am Federlenker; hierdurch reduzieren sich die Kräfte innerhalb der Achse.
Zwei Lenkungen. Für den neuen Golf Variant sind zwei verschiedene Lenkungen erhältlich. In der Grundversion kommt ein Lenkgetriebe mit einer linearen Übersetzung zum Einsatz. Im Hinblick auf einen kleineren Lenkwinkelbedarf und spontanere Fahrzeugreaktionen wurde die Übersetzung dieser Lenkung im Vergleich zum Vorgänger nun spürbar direkter. Optional und in Verbindung mit dem Golf Variant R-Line serienmäßig ist wieder eine Progressivlenkung mit nochmals direkterer Übersetzung in der Mitte und nur zwei Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag erhältlich. Bei beiden Systemen sind in der Software neue Algorithmen etabliert worden, die insbesondere das dynamische Ansprechverhalten der Lenkung weiter optimieren.