Wenn im Hinblick auf den neuen Golf GTI vom Design die Rede ist, muss zuerst das technische Layout thematisiert werden. Hintergrund: Der Golf GTI des Jahres 2013 entstand auf der Basis des neuen modularen Querbaukastens (MQB). Der technokratische Eindruck, den diese Terminologie – „modular", „Querbaukasten" – erzeugt, täuscht über das große Potenzial hinweg, das mit dem MQB verbunden ist. Hinter der Abkürzung verbirgt sich ein völlig neuer konstruktiver Aufbau des Golf (und vieler weiterer Modelle der Volkswagen AG). Und dieser neue Aufbau wird insbesondere von den Designern des Unternehmens als Geschenk empfunden, da sie nun völlig neue Fahrzeug-Proportionen realisieren können. Der Golf GTI der siebten Generation ist dafür par excellence ein Beispiel.
Dynamischere Proportionen
Gegenüber dem Vorgänger wurde der Radstand um 53 mm auf nun 2.631 mm verlängert, der vordere Überhang aber im gleichen Zuge um 12 mm verkürzt. Parallel „wanderte" die A-Säule weiter nach hinten, wodurch die Motorhaube länger wurde und die gesamte Fahrzeugkabine optisch weiter nach hinten rückte. Durch diesen „Cabbackward-Effekt" wirkt der GTI eher wie ein Auto der Ober- denn Kompaktklasse. Darüber hinaus wurde der 1.442 mm hohe GTI um 27 mm flacher. Die Länge wuchs um 55 auf nun 4.268 mm, die Breite um 13 auf 1.799 mm. Viele Werte, mit einer wichtigen Folge: Die Proportionen des neuen Golf GTI gewannen unübersehbar an Dynamik.
Design nutzt die GTI-Insignien
Dieses Potenzial der Proportionen nutzten die Designer konsequent, um den Golf GTI souveräner als je zuvor auf die Straße zu stellen. Wie schon den Golf GTI der ersten Stunde gibt es zudem auch in der siebten Generation typische GTI-Insignien. Dazu gehört beim neuen Modell die rote Leiste im Kühlergrill, die sich jetzt bis in die Scheinwerfer erstreckt. Ebenfalls typisch GTI VII: zusätzliche Lufteintrittsöffnungen im Frontspoiler; eine Wabenstruktur der Lufteinlassgitter; vertikale Nebelscheinwerfer; die Xenonscheinwerfer mit einer unverwechselbaren Lichtsignatur; der größere Heckspoiler; markante, große und weit außen angeordnete Endrohre der Abgasanlage und schließlich speziell für den Golf GTI designte Leichtmetallfelgen. Keineswegs zu unterschätzen ist im Zusammenspiel mit den serienmäßigen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen (Typ „Brooklyn") zudem die visuelle Wirkung des GTI-Sportfahrwerks (minus 15 mm in der Karosseriehöhe).
Die Frontpartie im Detail. Im Frontbereich mit seinen speziell auf den GTI zugeschnittenen LED-Nebelscheinwerfern (optional) fällt ein starkes und signifikantes GTI-Element auf, das komplett neu interpretiert wurde: die rote Linie im Kühlergrill. Einst umrahmte sie komplett das rechteckige Kühlergrillgitter des ersten Golf GTI. Beim sechsten GTI waren es zwei rote Streifen, die oben und unten das Gitter einfassten. Nun, in der siebten Generation, schließt der rote Streifen das Kühlergrillgitter an deren unterer Kante ab, erstreckt sich dann aber erstmals weiter nach links und rechts bis in die Gehäuse der serienmäßigen Bi-Xenonscheinwerfer hinein. Die rote Linie durchläuft die Front so auf der ganzen Breite und bildet als Horizontale eine Parallele zum Abschluss der Motorhaube und zum Stoßfänger.
Ganz unten im Stoßfänger, unterhalb der in Wagenfarbe lackierten Querspange, wird der schwarze Lufteinlass (mit Gitter in Wabenstruktur) nun nicht mehr von einem ebenfalls schwarzen Bereich eingefasst, sondern von in Wagenfarbe lackierten Flächen. Auf diese Weise kommt der Lufteinlass stärker zur Geltung; gleichzeitig zeichnen sich die jeweils drei seitlichen, hochglanzschwarzen Aerodynamik-Lamellen unterhalb der Scheinwerfer signifikanter in der Frontpartie ab. Ein weiteres Detail, das sich in das präzise konturierte Design einfügt, ist der schwarze Splitter (Unterkante des Frontspoilers), wie man ihn aus dem Motorsport kennt.
Die Silhouette im Detail. In der Seitenansicht sind es vor allem die durch den größeren Heckspoiler nochmals länger wirkende Dachpartie und die eigens für den GTI entworfenen Leichtmetallräder (Serie 17 Zoll, optional 18 und 19 Zoll), an denen der aktuell sportlichste Golf schnell zu erkennen ist. Selbst in der Silhouette fallen zudem die Lichtkonturen des optionalen LED-Tagfahrlichtes und der serienmäßigen LED-Rückleuchten auf.
Darüber hinaus prägen die neuen dynamischen Proportionen und das präziser denn je geformte Design den neuen Golf GTI. Unterhalb der Türgriffe wurde die nun deutlich sichtbare und sehr scharf geschnittene Charakterlinie integriert. Sie wird zwar von den ausgestellten Radläufen unterbrochen, ansonsten ist sie aber umlaufend und findet sich stilistisch im roten Streifen des Kühlergrills und der Scheinwerfer sowie hinten in den weißen Querstreifen der LED-Rückleuchten wieder; die Linie verlagert den optischen Schwerpunkt nochmals weiter nach unten und lässt den GTI in Kombination mit dem serienmäßigen Sportfahrwerk besonders satt auf der Straße stehen. Auffallend ist zudem die neue Linie in der Seitenfallung direkt unterhalb der Scheiben. Diese Linie beginnt vorn im Scheinwerfer, gleitet dann unter dem direkt auf die Linie gesetzten Seitenspiegel hindurch bis zum Ende des hinteren Seitenfensters und unterstreicht die Premium-Proportionen des GTI.
Ebenso charakteristisch für die Silhouette ist die unverwechselbare C-Säule, deren Design ebenfalls den GTI I, aber insbesondere auch den Golf GTI IV zitiert, der sich mit seinen klaren Formen aktuell selbst zur Ikone entwickelt. Die C-Säule wurde beim Vorgänger noch durch die Charakterlinie durchbrochen. Dies ist beim neuen GTI nicht mehr der Fall; die C-Säule verläuft damit in einer homogenen Fläche vom Dachansatz bis in den hinteren Radlauf. Oberhalb des Radlaufs nimmt sie jedoch die Gesamtbreite des Wagens stärker auf – der neue Golf GTI wirkt so von hinten respektive schräg hinten betrachtet massiver und kraftvoller.
Erstmals besitzt der sportliche Volkswagen zudem parallel zu den GTI-Zeichen an Front und Heck auf den vorderen Kotflügeln in Höhe der Charakterlinie rote Plaketten mit dem typografisch seit Jahrzehnten bekannten GTI-Schriftzug.
Die Heckpartie im Detail. Ein weiteres Beispiel für die harmonische Integration der GTI-spezifischen Elemente ist der neu gestaltete Dachkantenspoiler, der – vom Format her deutlich größer als sein Pendant bei den weniger stark motorisierten Golf-Versionen – flächenbündig in die Heckklappe und die Karosserie integriert ist. Der in Wagenfarbe lackierte Spoiler geht seitlich nahtlos in schwarze Aerodynamikelemente auf der Heckklappe über, die optisch mit ihrem Schwarz eine Brücke zur ersten Generation des Golf GTI schlagen. Analog zu den Aerodynamikelementen und zum vorderen Splitter ebenfalls in Schwarz gehalten: der Diffusor im Heckbereich. Links und rechts vom Diffusor schließen sich die verchromten Endrohre der Abgasanlage an.
Hinweise:
TDI, TSI und DSG sind eingetragene Markenzeichen der Volkswagen AG oder anderer Unternehmen der Volkswagen Gruppe in Deutschland und weiteren Ländern.
Ausstattungsangaben und technische Daten gelten für das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Für andere Länder können sich Abweichungen ergeben.