Internationale Fahrvorstellung
Das neue Golf Cabriolet
Enthält 4 Kapitel: Der Golf als Cabriolet, Demokratisierung des Cabriolets, Nachhaltige Dynamik ist machbar und Feature: Das nie gebaute Cabriolet
Der Golf als Cabriolet
Mehr als nur ein Sommerspaß: Golf Cabriolet ist ein sicherer Allrounder für 365 Tage im Jahr
Automatischer Überschlagschutz und hochfeste Karosserie Stoffverdeck bietet Komforteigenschaften auf höchstem Niveau
Wie seine mehr als 680.000 gebauten Vorgänger, hat auch das neue Golf Cabriolet ein klassisches Softtop – also ein Stoffverdeck. Weshalb Stoff und nicht Stahl wie etwa beim Eos? Ein Blick auf das neue Modell macht es deutlich: Mit einer Länge von 4.246 Millimetern baut das Golf Cabriolet deutlich kompakter als der 4.423 Millimeter lange Eos. Beide Wagen folgen so einer völlig eigenständigen Linienführung, Positionierung und cabriospezifischen Umsetzung.
Das Verdeck des Golf Cabriolets
Obwohl Volkswagen beim Golf auf Stoff setzt, gehört der Viersitzer zu den leisesten Cabriolets. Diese wohltuende Ruhe geht auf das Konto des aufwendig konzipierten Stoffdaches sowie neuer Scheiben- und Türdichtungen. Ein Beispiel: Als besonders störend werden Windgeräusche im Hochfrequenzbereich von über 5.000 Hz empfunden, da sie Gespräche während der Fahrt erschweren (Artikulationsindex). Volkswagen hat diesen Artikulationsindex gezielt untersucht und Erfahrungen mit anderen Fahrzeugen ausgewertet. Ergebnis: Das neue Golf Cabriolet setzt unter den Offenen in der Tat akustische Maßstäbe.
Das Verdeck selbst besteht aus dem Gestänge, einem Innenhimmel, einer vollflächigen Polstermatte und dem Außenbezug. Perfektion in Sachen Alltagstauglichkeit: Das Entwicklungsteam legte die verbindenden Längsnähte der Außenhautstoffe (Mittelbahn und 2 Seitenteile) so aus, dass sie als zusätzliche Regenrinne dienen. Perfektion in Sachen Aerodynamik: Zwischen den Längsrahmen des Verdeckgestänges sind insgesamt 4 Querspriegel und der sogenannte Frontspriegel (das erste große Querelement hinter dem Windschutzscheibenrahmen) angebracht. Das Softtop wiederum ist über geschraubte Stoffhalteleisten mit den Spriegeln verbunden. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten bläht sich das Stoffdach deshalb nicht auf. Und das wirkt sich positiv auf die Aerodynamik aus.
Die Oberseite des Frontspriegels deckt bei geöffnetem Dach den Bereich des Verdeckkastens großflächig ab. Auf einen zusätzlichen Verdeckkastendeckel konnte somit verzichtet werden. Folge: Das serienmäßig vollautomatische, elektrohydraulische Verdeck öffnet (9,0 Sekunden) und schließt (11,0 Sekunden) schneller. Zudem muss es weniger tief in den dadurch größeren Kofferraum (250 Liter bei geöffnetem und geschlossenem Dach) abtauchen.
Die Betätigung des Verdecks erfolgt über einen Zentralschalter in der Mittelkonsole. Das Öffnen und Schließen funktioniert bis 30 km/h auch während der Fahrt. Zwei via Zentralschalter aktivierte Hydraulikpumpen erzeugen den notwendigen Druck. Selbst in diesem Bereich wurde darauf geachtet, dass möglichst wenig Geräusche entstehen; die Hydraulikeinheit ist deshalb von einer Dämmung umschlossen. Ent- und verriegelt wird das Softtop des Golf Cabriolets über ein elektromechanisches Verschlusssystem. Das arbeitet vollautomatisch. Es ist also keine zusätzliche manuelle Ent- oder Verriegelung notwendig. Ob das Dach komplett offen oder geschlossen ist, fragt das System über 2 Mikroschalter ab und teilt den OK-Status danach via akustischem Signal und einem visuellen Hinweis (in der Multifunktionsanzeige) mit.
Für eine gute Übersicht nach hinten sorgt die für ein Cabriolet besonders groß ausgeführte und heizbare Glasheckscheibe; sie wird über eine sogenannte Hochfrequenzschweißung mit dem Softtop verbunden.
Die Sicherheit des Golf Cabriolets
Überschlagschutz: Seit 1979 das erste Golf Cabriolet vorgestellt wurde, hatten alle Generationen dieser Baureihe einen Überrollbügel. Das musste so sein, denn der automatisch ausfahrende Überschlagschutz war in den frühen Jahren des Golf Cabrios noch nicht erfunden. Als es die ersten Systeme dieser Art dann Ende der 80er Jahre gab, waren sie für erschwingliche Autos im Stile eines Golf Cabriolets kaum tauglich. Das änderte sich, als Volkswagen 2003 das New Beetle Cabriolet mit einem hinter den Rücksitzen ausfahrbaren Überschlagschutz vorstellte. Das System wurde für den Eos adaptiert, und schützt nun – in der neuesten Entwicklungsstufe – auch die Gäste an Bord des Golf Cabriolets.
Der im Golf eingesetzte Überschlagschutz schnellt binnen 0,25 Sekunden nach dem Überschreiten einer definierten Querbeschleunigung oder Fahrzeugneigung im Bereich der Fondkopfstützen nach oben. Die beiden Überrollmodule des Systems bestehen aus einem fest montierten und einem darin beweglichen, federvorgespannten Aluminiumprofil. Das Innenprofil wird durch einen Magnetschalter in seiner Ruhestellung gehalten. Ausgelöst durch das Airbagsteuergerät, öffnet der Magnetschalter im Falle des drohenden Überschlags eine Halteklinke und gibt das Innenprofil frei. Während des Hochschnellens überfährt eine am Innenprofil befestigte Zahnstange eine Stützklinke und sichert das Innenprofil gegen das unerwünschte Absenken der Profile.
Der Clou des für den Golf neu ausgelegten Systems: Die Bauweise der 2 ausfahrbaren Module wurde deutlich kompakter; so konnte erstmals bei einem Volkswagen Cabriolet mit ausfahrbarem Überschlagschutz eine Gepäckdurchreiche mit einer Breite von 526 mm und einer Höhe von 381 mm samt umklappbarer Rücksitzlehne realisiert werden; bislang gab es in diesem Bereich allenfalls eine Skidurchreiche.
Karosserieverstärkungen: Das Golf Cabriolet bietet dank des Überschlagschutzes, eines verstärkten Frontscheibenrahmens und zahlreicher weiterer Strukturmodifikationen (Unterboden, Seitenteile, Querträger, Türen) rundum maximale Sicherheit. Aufgrund der zahlreichen Verstärkungen ist das 4,25 Meter lange, 1,78 Meter breite und geschlossen 1,42 Meter hohe Golf Cabriolet zudem extrem verwindungssteif. Ein Teil dieser Verstärkungen wird sichtbar, wenn das Cabrio und daneben ein „normaler" Golf auf einer Hebebühne stehen. Im Vergleich erkennt der Betrachter im Unterboden deutliche Differenzierungen. Vorn weist das Cabrio eine Motorkapsel aus Aluminium auf; zusammen mit den dazugehörenden Montagehaltern ergibt sich hier ein Plus an Steifigkeit. Darüber hinaus bringt die als Schwingungsdämpfer fungierende Motorlagerung Ruhe in den Vorderwagen. 2 seitliche Verstärkungen im Bereich der Schweller und jeweils 2 Diagonalstreben vorn und hinten sowie die verstärkte, hintere Hilfsrahmenanbindung führen zu einem weiteren Plus an Steifigkeit und einer signifikanten Reduzierung von Karosserieeigenschwingungen.
Der Kennwert der sogenannten statischen Torsionssteifigkeit erreicht mehr als 13.500 Newtonmetern pro Grad; die erste Torsionseigenfrequenz liegt über 17,5 Hz – erstklassig für ein Cabriolet. Und diese Steifigkeit, unter anderem auch maßgeblich für ein Optimum an Fahrstabilität und Fahrkomfort, ist spürbar. Keine Chance beim Golf hat das Thema Rost; die Karosserie ist verzinkt.
Cabriospezifische Airbags: Komplettiert werden die Schutzsysteme des Golf Cabriolets durch Verstärkungen in den Türen sowie serienmäßige Front- und seitliche Kopf-Thorax-Airbags. Letztere sind speziell für ein Cabrio ausgelegt, da es hier naturgemäß nicht möglich ist, im Dachbereich seitliche Kopfairbags einzuarbeiten. Die in den Seitenteilen der Sitzlehnen integrierten Kopf-Thorax-Airbags entfalten sich deshalb neben Fahrer und Beifahrer über die gesamte Innenhöhe des Golf Cabriolets. Auf der Fahrerseite kommt zudem ebenfalls serienmäßig ein Knieairbag zum Einsatz. In Ergänzung zum Sicherheitsgurt absorbiert dieser Airbag die Energie aus dem Beckenbereich und den Beinen, was zu einer reduzierten Insassenbelastung führt. Mehr noch: Dank des Knieairbags wird der Fahrer frühzeitig über die Oberschenkel und das Becken in die Fahrzeugverzögerung integriert. Durch die dabei präzise eingeleitete Körperrotation wird der Oberkörper deshalb in einem optimierten Winkel vom Fahrerairbag aufgefangen und gestützt. Die Wirkungsweise des Knieairbags zeigt, wie komplex die Sicherheitssysteme miteinander vernetzt sind.
Das Design des Golf Cabriolets
Frontpartie: Von vorn betrachtet, ist dieses Cabrio natürlich ein typischer Golf. Gleichwohl wirkt das Cabriolet durch die flachere Windschutzscheibe in dieser Perspektive nochmals sportlicher. Eine besondere Dynamik entsteht, wenn das Cabrio mit den optionalen Bi-Xenonscheinwerfern geordert wird. In diesem Fall automatisch im Gehäuse der Doppelscheinwerfer integriert: das aus 15 LEDs geformte Tagfahrlicht.
Heckpartie: Vom drei- und fünftürigen Golf adaptiert wurden die abgedunkelten LED-Rückleuchten. Die Heckpartie selbst entwickelten die Designer und Ingenieure naturgemäß neu. Die Kofferraumklappe des Cabrios reicht tief bis in die Stoßstange hinunter und schwingt geöffnet weit nach oben, sodass Koffer oder Einkauf bequem verstaut werden können. Zwischen Verdeckunterkante und Kofferraumklappe bildet eine edle Chromzierleiste einen optischen Kontrast; diese umlaufende Chromleiste wird bis zu den A-Säulen weitergeführt.
Silhouette: In der Silhouette fallen 3 Stilmerkmale des Cabrios besonders auf: die stark geneigte Windschutzscheibe, die optisch sehr kurze Heckklappe und das in diese Linienführung integrierte Verdeck. Bei geöffnetem Softtop wirkt das Golf Cabriolet elegant gestreckt. Geschlossen nimmt die kompakt-knackige Linienführung im Bereich der C-Säulen und des Kofferraumes den unverwechselbaren Charakter des Vorgängers wieder auf, trägt ihn in die Neuzeit und schlägt so die Brücke über ein ganzes Jahrzehnt.
Serienmäßig fährt das Golf Cabriolet mit gewichtsoptimierten 16-Zoll-Stahlrädern samt ansprechenden Radvollblenden und 205er Reifen vom Band des Volkswagen Werkes in Osnabrück. Optional werden zudem 5 verschiedene Leichtmetallräder (1 x 16 Zoll, 3 x 17 Zoll, 1 x 18 Zoll) angeboten.
Der Innenraum des Golf Cabriolets
Ganz klar – im Interieur folgt der offene Golf 1:1 der hohen Design- und Materialqualität des klassisch geschlossenen Golf. Die Folge ist eine Wertigkeit, wie sie sonst nur von deutlich teureren Cabrios geboten wird. Im Hinblick auf die Interieur-Eigenschaften eines Cabriolets hebt sich der Golf – wie zuvor schon der Eos – ebenfalls in einem wichtigen Aspekt von vielen anderen offenen Autos der kompakten Klasse ab: Der Windschutzscheibenrahmen ist wohltuend kurz und optimiert so das Cabrio-Feeling. Zudem bietet das Golf Cabriolet die größte Innenraumlänge seiner Klasse. Das spüren besonders die Gäste im Fond, denen immerhin 833 Millimeter effektiver Beinraum zur Verfügung steht.
Ähnlich wie im Eos ausgeführt, ist die in der Mittelkonsole zwischen Fahrer- und Beifahrersitz integrierte Verdeckbetätigung. Neu konzipiert wurden die Rücksitzbank und die Bezugsmaterialien der Sitze. Serienmäßig verfügt das Golf Cabriolet zudem über eine praktische Easy-Entry-Funktion der Vordersitze, die den Ein- und Ausstieg für Hintensitzende erleichtert.
In den Seitenwänden des 250 Liter großen Kofferraums gibt es praktische Taschenhaken; direkt neben den Haken befinden sich die Fernentriegelungen zum Umklappen der 50:50 teilbaren Rücksitzlehne. Bei umgeklappter Lehne erschließt sich dank der sehr großen Durchladeöffnung zusätzliches Stauvolumen.
Hinweise:
TDI, TSI, DSG und Twincharger sind eingetragene Markenzeichen der Volkswagen AG oder anderer Unternehmen der Volkswagen Gruppe in Deutschland und weiteren Ländern.
Ausstattungsangaben und technische Daten gelten für das in Deutschland angebotene Modellprogramm. Für andere Länder können sich Abweichungen ergeben.